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Extensive Dachbegrünung mit Pflanzen: Förderung, Aufbau & Tipp

Mit der extensiven Dachbegrünung gegen den kahlen Urban Jungle: Immer mehr Personen setzen ihren Häusern die grüne Krone auf. Aber welche Fördermittel gibt es für diese Umwandlung eigentlich? Und wie wird eine Dachbegrünung aufgebaut? Alle Informationen zur Dachbegrünung mit Pflanzen im Überblick.

Vorteile einer Dachbegrünung 

Nicht ohne Grund erfreuen sich Dachbegrünungen einer immer größeren Beliebtheit. Die vielen Vorteile sprechen für sich: 

  • Umweltschutz 
    Dachbegrünungen tragen zur Reduzierung von CO2-Emissionen bei und verbessern die Luftqualität, indem sie Schadstoffe filtern und Sauerstoff produzieren.

  • Temperaturregulierung 
    Insbesondere in dicht besiedelten Gebieten wie Großstädten sorgt eine Dachbegrünung für die Regulierung der Temperaturen, da sich insbesondere die Bereiche zwischen den Gebäuden weniger stark aufheizen.

  • Wärmedämmung 
    Als natürliche Isolierung sorgen Gründächer für eine Reduzierung des Energieverbrauchs und verbessern somit auch die Energieeffizienz des Gebäudes.

  • Hitzeschutz 
    Begrünungen schützen Dächer vor der direkten Hitzeeinstrahlungen. Dadurch heizen sich auch die darunterliegenden Gebäude weniger stark auf.

  • Regenwasserwirtschaft 
    Gründächer absorbieren Regenwasser und reduzieren so das Risiko von Überflutungen und die Belastung von Kanalisationssystemen. Das gesammelte Regenwasser kann auch zur Bewässerung oder für andere Zwecke wiederverwendet werden.

  • Lebensraum für Tiere und Pflanzen
    Dachbegrünungen bieten Lebensraum für verschiedene Pflanzenarten sowie für Insekten, Vögel und andere Kleintiere, was die biologische Vielfalt in städtischen Gebieten fördert. 
  • Verlängerung der Lebensdauer des Daches
    Die Schutzschicht aus Vegetation auf dem Dach verlangsamt den natürlichen Verschleiß des Dachmaterials, was zu einer längeren Lebensdauer des Daches führt. 

Gerade diese Kombination aus Optik, Nachhaltigkeit und Energieeffizienz spricht ganz klar für eine Dachbegrünung. Doch auch auf die Herausforderungen dieser Entscheidung sollten sich Hausbesitzer:innen einstellen. 

Nachteile einer Dachbegrünung 

Nicht alle Argumente sprechen ausschließlich für eine Dachbegrünung. Auch einige Hürden können bei der Wahl bevorstehen. 

  • Zusätzliche Kosten 
    Bei der Einrichtung der Dachbegrünung kommen durch Materialien, handwerkliche Arbeiten und der Installation selbst teils hohe Kosten auf die Kund:innen zu. Diese werden nachhaltig jedoch durch die Einsparungen wieder ausgeglichen.

  • Gewichtsbelastung 
    Nicht alle Gebäude sind für die zusätzliche Last einer Dach-Vegetation ausgerichtet. Damit kann sie auch zu einer Beeinträchtigung der Integrität des Gebäudes führen. Detaillierte Berechnungen von Expert:innen sind daher unbedingt durchzuführen.

  • Wartungsaufwand 
    Dachbegrünungen erfordern regelmäßige Wartung, einschließlich Bewässerung, Unkrautbekämpfung, Schädlingskontrolle und gelegentlicher Düngung. Wenn diese nicht ordnungsgemäß durchgeführt wird, können Probleme wie Pflanzenausfall oder Undichtigkeiten auftreten. 

Somit führen Dachbegrünungen auch immer zu einem erhöhten Pflege-Aufwand. Worauf Besitzer:innen eines extensiven Gründachs achten sollten?  


Do’s & Don’ts bei der Dachbegrünung 
 

Do’s bei der Dachbegrünung 

  • Professionelle Beratung & Strukturanalyse 
    Bevor die Installation startet, sollten sich Interessierte immer von Fachpersonen beraten lassen. So wird die Belastungskapazität berechnet und eine Auswahl der passenden Materialien und Methoden ist garantiert.

  • Geeignete Pflanzenauswahl 
    Nicht alle Pflanzen sind für ein Gründach geeignet. Zusätzlich sollten Komponenten wie Region, Sonneneinstrahlung, Windexposition und Wasserverfügbarkeit berücksichtigt werden.

  • Hochwertige Abdichtung 
    Die richtigen Abdichtungsmaterialien sind essentiell für eine garantierte Dichtigkeit des Daches. Erst in Kombination mit einem Entwässerungssystem kann somit auch eine nachhaltige Funktion garantiert werden. 

Don’ts bei der Dachbegrünung 

  • Übermäßige Bewässerung 
    Damit es nicht zu Staunässe und Wurzelfäule kommt, müssen Besitzer:innen eines Gründachs in ein Bewässerungssystem investieren. 

  • Unkontrolliertes Pflanzenwachstum 
    Unkontrolliert wuchernde Pflanzen führen zu verstopften Entwässerungssystem oder Undichtigkeiten. Eine intensive Pflege ist damit elementar.

  • Fehlende Berücksichtigung von Sicherheitsaspekten 
    Erst durch die entsprechende Beratung von Fachpersonal kann garantiert werden, dass es beim Betreten des Flachdachs nicht zu Unfällen kommen kann. 

Werden alle diese Schritte bedacht, versprechen extensive Dachbegrünungen zahlreiche Vorteile. Bevor diese jedoch aktiviert werden, steht zunächst die Installation an. 

Wie funktioniert der Aufbau einer Dachbegrünung? 

Der Aufbau einer Dachbegrünung muss Die Verbindung von zwei Elementen garantieren: Eine gesunde Umgebung für Pflanzen und den Schutz des Dachs vor den Elementen. Dafür greifen die einzelnen Schichten ineinander. 

Schichten der Dachbegrünung:  

  1. Dachabdichtung
    Als Basis des Dachaufbaus ist diese wasserdichte Schicht dafür zuständig, das Gebäude vor Feuchtigkeit zu schützen. Die Membran besteht meist aus Bitumen, Kunststoff oder anderen wasserundurchlässigen Materialien. 
  1. Drainageschicht
    Überschüssiges Wasser wird in dieser Schicht abgeleitet, um einen Wasserstau auf dem Dach zu verhindern. Diese Schicht besteht aus speziellen Drainagematten oder -platten. 
  1. Filtervlies
    Ein Filtervlies wird über der Drainageschicht platziert, um zu verhindern, dass Feinteilchen in die Drainageschicht gelangen und sie verstopfen. Das Filtervlies hilft auch, den Boden zu stabilisieren. 
  1. Substratschicht: Über dem Filtervlies wird eine Schicht aus Substrat oder Erdmischung ausgebreitet, in der die Pflanzen wachsen können. Das Substrat bietet Nährstoffe für die Pflanzen und unterstützt die Wurzelbildung. 
  1. Pflanzen: Nachdem das Substrat verteilt wurde, werden die ausgewählten Pflanzen in das Substrat gepflanzt. Bei extensiven Dachbegrünungen handelt es sich oft um robuste und pflegeleichte Pflanzen wie Sedum, Gräser oder Kräuter, die sich gut an die Umweltbedingungen auf dem Dach anpassen können. 
  1. Optional: Bewässerungssystem: Je nach Klima und Pflanzenauswahl kann ein Bewässerungssystem installiert werden, um sicherzustellen, dass die Pflanzen ausreichend Feuchtigkeit erhalten, insbesondere während trockener Perioden. 

Jede einzelne Schicht sollte bei der Installation sorgfältig angebracht werden, um eine ordnungsgemäße Funktion zu gewährleisen. Zusätzlich sollten auch örtliche Bauvorschriften bei einer Dachbegrünungen bedacht werden – ein weiteres Argument für die Zusammenarbeit mit einem vertrauenswürdigen Anbieter. 

Welche Pflanzen eignen sich für eine extensive Dachbegrünung? 

Für eine extensive Dachbegrünung eignen sich Pflanzen, die anspruchslos, trockenheitstolerant und pflegeleicht sind. Hier sind einige beliebte Pflanzenarten für extensive Dachbegrünungen: 

  • Sedum: Sedum-Arten, auch bekannt als Fetthennen oder Mauerpfeffer, sind besonders gut für Dachbegrünungen geeignet. Sie sind extrem trockenheitsresistent, pflegeleicht und bieten eine attraktive Bodendecke mit einer Vielzahl von Blattfarben und Blüten.

  • Sempervivum: Auch bekannt als Hauswurz, sind Sempervivum-Pflanzen ebenfalls sehr trockenheitsresistent und bilden dichte, niedrig wachsende Rosetten. Sie sind winterhart und können in verschiedenen Bodentypen gedeihen.

  • Gräser: Verschiedene Arten von Gräsern, wie zum Beispiel Schwingel oder Seggen, können in extensiven Dachbegrünungen verwendet werden. Sie sind robust, tragen zur Bodenstabilisierung bei und bieten eine interessante Textur.

  • Kräuter: Einige Kräuterarten eignen sich ebenfalls gut für Dachbegrünungen, darunter Thymian, Oregano und Lavendel. Sie sind trockenheitsresistent, duftend und ziehen oft nützliche Insekten an.

  • Fetthenne (Hylotelephium telephium): Diese Pflanze gehört zur Familie der Dickblattgewächse und ist ebenfalls eine gute Wahl für eine extensive Dachbegrünung. Sie ist trockenheitsresistent, pflegeleicht und bietet im Herbst attraktive Blütenstände.

  • Mauerblümchen (Aubrieta): Diese niedrig wachsenden Pflanzen produzieren im Frühling auffällige Blüten und eignen sich gut für die Bepflanzung von Dachbegrünungen. Sie sind trockenheitsresistent und bilden eine dichte Bodendecke. 

Noch einmal der Reminder: Die Auswahl der Arten sollte immer auf die Umweltbedingungen auf dem Dach angepasst sein. Faktoren wie Sonneneinstrahlung, Wind und Trockenheit spielen dabei eine große Rolle. Was außerdem zu beachten ist: Ein Substrat sollte immer die Grundlage für die Pflanzen bilden. 

Welches Substrat eignet sich für die Dachbegrünung? 

Für eine extensive Dachbegrünung eignet sich ein leichtes, gut drainierendes Substrat, das die Pflanzen unterstützt und gleichzeitig das Gewicht des Daches minimiert. Idealerweise sollte das Substrat nährstoffreich sein, um das Wachstum der Pflanzen zu fördern, aber auch wasserdurchlässig, um Staunässe zu vermeiden.  

Häufig verwendete Substratmischungen für extensive Dachbegrünungen sind: 

  • Mineralisches Substrat 
  • Sedumschichtsubstrat 
  • Leichtsubstrat 
  • Sukzessionssubstrat 

Noch nie von diesen Namen gehört? Genau daher ist eine professionelle Beratung durch ein Fachpersonal bei der eigenen Dachbegrünung auch von so hoher Wichtigkeit. So kann eine gesunde und nachhaltige Dachbegrünung gewährleistet werden. 

Welche Fördermöglichkeiten gibt es bei der Dachbegrünung? 

Je nach Standort und Regierungsebene gibt es unterschiedliche Fördermöglichkeiten für Kund:innen auf der Suche nach einer Dachbegrünung.  

  • Staatliche oder regionale Zuschüsse: Einige Regierungen bieten finanzielle Zuschüsse oder Zuschüsse für die Installation von Dachbegrünungen an, um die Umweltziele zu fördern, wie z.B. die Reduzierung von Hitzeinseln, die Verbesserung der Luftqualität und die Förderung der Biodiversität.

  • Steuervorteile oder -anreize: In einigen Ländern können die Kosten für die Installation einer Dachbegrünung steuerlich absetzbar sein oder es können Steuervorteile oder -anreize für grüne Bauprojekte gewährt werden.

  • Zinssubventionierte Darlehen: Einige Finanzinstitutionen bieten zinsgünstige Darlehen oder Kredite für grüne Bauprojekte, einschließlich Dachbegrünungen, um die finanzielle Belastung zu verringern und Investitionen in nachhaltige Infrastruktur zu fördern. 
  • Kommunale Programme: Einige Städte oder Kommunen bieten eigene Förderprogramme für Dachbegrünungen an, um die Umweltqualität zu verbessern und die Lebensqualität in städtischen Gebieten zu erhöhen. Diese Programme können finanzielle Anreize, technische Unterstützung oder andere Ressourcen umfassen.

  • Umweltzertifizierungen: Bestimmte Umweltzertifizierungen oder Gebäudestandards, wie z.B. LEED (Leadership in Energy and Environmental Design), können die Installation von Dachbegrünungen belohnen oder dazu beitragen, Punkte für die Zertifizierung zu sammeln.

  • Förderung durch Energieversorger: In einigen Fällen bieten Energieversorgungsunternehmen Anreize oder Rabatte für grüne Bauprojekte, die dazu beitragen, den Energieverbrauch zu senken und die Umweltbelastung zu reduzieren.

Fazit: Die Dachbegrünung gehört auf das Dach der Zukunft 

Für mehr Nachhaltigkeit und grüne Flächen in der Welt von morgen spielen Dachbegrünungen eine große Rolle. Jetzt schon zu investieren, lohnt sich daher nicht nur für einen selbst, sondern auch für die Gesellschaft. Solltet ihr gerade auf der Suche nach dem passenden Partner für eure Dachbegrünung sein, dann meldet euch doch einfach bei unserem Team. 

Wir helfen euch gerne weiter!