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// Interview mit Jan Brüggemann

Jan Brüggemann, Leiter der Henke Akademie, beantwortet 10 interessante Fragen bezüglich der HENKE Akademie:

1. Herr Brüggemann, die Henke Akademie gibt es jetzt seit knapp einem halben Jahr. Bitte erzählen Sie uns doch kurz noch einmal etwas zu den Motiven für die Gründung.

Der Gedanke zur Gründung der Henke Akademie ist vor etwa einem Jahr bei einem Seminar entstanden. Unsere Überlegungen eine eigene Akademie zu Gründen lag in dem Knowhow unseres Personals. Wir waren der Meinung, dass wir das Knowhow unserer Kollegen und Mitarbeiter für uns nutzen müssen, um dieses an die anderen Kollegen und Mitarbeiter weiterzugeben. Die Henke Akademie stand nun im Raum und hatte keine Grenzen, d.h. wir haben den Gedanken immer weitergespielt und es sind dadurch auch mehr Ideen entstanden, die diese ursprünglichen Überlegungen auch immer sinnvoller machten. Etwa ein halbes Jahr später waren die Räumlichkeiten der Akademie eingerichtet. Nun gilt es dem Ganzen Leben einzuhauchen.

2. Welche Arten von Schulungen waren ursprünglich geplant?

Anfangs wurden nur Personalschulungen geplant.
Das heißt wir haben über verschiedene Anwenderschulungen nachgedacht, sowohl für unsere Mitarbeiter auf den Baustellen, als auch für unsere Mitarbeiter/ Kollegen in der Verwaltung.

3. Wie war denn bis jetzt die Resonanz von Ihren Mitarbeitern, den Partnern der Henke AG und auch der Öffentlichkeit?

Ich glaube, dass einige unserer Mitarbeiter die Henke Akademie anfangs etwas belächelt haben und auch geglaubt haben, dass das Ganze „unnötig“ sei. Mittlerweile bin ich da anderer Meinung, selbst wenn es immer noch den ein oder anderen geben wird, der dem etwas skeptisch gegenüber steht. Ich glaube auch denen werden wir zukünftig zeigen, dass es durchaus sehr sinnvoll ist, sich ständig weiterzubilden und das gilt auch für die kleinsten handwerklichen Arbeiten auf dem Dach oder an der Fassade.
Unsere Partner, die auch zur Eröffnung der Akademie eingeladen wurden, waren alle positiv gestimmt und beglückwünschten uns zu dieser Entscheidung. Ebenfalls stehen viele unserer Partner für Kooperationen zur Verfügung, sei es für Schulungen in den verschiedenen Schwerpunkten, Abstimmungen und Erfahrungen oder ein Austausch mit den betriebsinternen Akademien unserer Partner.
Die Öffentlichkeit realisiert natürlich auch was hier passiert und nimmt die Entwicklungen als sehr positiv wahr. Man wird häufig darauf angesprochen wie es denn läuft und was noch so in den nächsten Wochen ansteht.

4. Bitte erzählen Sie uns von den bisherigen Erfolgen, die Sie mit der Henke AG verbuchen konnten. Konnten Sie bis jetzt die geplanten Veranstaltungen und Schulungen anbieten?

Ende letzten Jahres haben wir zusammen gesessen und die ersten Schulungen, vor allem Anwenderschulungen geplant.
Da wir in der Baubranche immer etwas Wetterabhängig sind, wollten wir vor allem die frühe Jahreszeit und das damit meist verbundene schlechte Wetter nutzen, um vor allem unsere Handwerker zu schulen. Diese geplanten Schulungen haben stattgefunden und werden nun in einem regelmäßigen Rhythmus, möglichst in der Winterzeit, wiederholt. Weitere geplante Schulungen haben ebenfalls stattgefunden, bisher jedoch ausschließlich für unsere eigenen Mitarbeiter und Kollegen.
Eine Überlegung, die wir erst vor kurzem umgesetzt haben, war der Messebesuch. Dort haben wir kleine Teams gebildet, die sich auf der Messe einem jeweiligen Schwerpunkt angenommen haben. Anschließend haben wir einen kleinen Messerückblick gemacht, in dem der jeweilige Teamleiter die Ergebnisse bzw. Neuheiten der Messe präsentieren durften.
Dieser Exkurs ist für viele komplett neu gewesen und hat sehr gute Ergebnisse gebracht.

5. Hat sich die Henke Akademie entwickelt? Haben sich eventuell neue Einsatzmöglichkeiten ergeben?

Ja durchaus. Neben unseren anfänglichen Überlegungen, des Wissenstransfers und der Aus- und Weiterbildung, haben sich noch weitere Punkte ergeben, die wir mit der Henke Akademie abbilden können. Dabei spielen zum Beispiel die Nachwuchsrekrutierung und -förderung, die Persönlichkeitsentwicklung aller Mitarbeiter, die Verbesserung der Kommunikation intern und extern, Kooperationen mit Industrie, Behörden, Kunden und Schulen und die Weiterentwicklung von Fertigungssystemen und Produkten eine wichtige Rolle. Nur um ein paar Punkte zu nennen, die sich mit der Zeit bei uns ergeben haben. Wir sehen vor allem in der Nachwuchsrekrutierung Potenzial und haben dort auch weitere Kooperationen mit Schulen geplant. Außerdem haben wir dieses Jahr noch mehrere Fußballcamps mit der Fußballfabrik vom ehemaligen Profifußballer Ingo Anderbrügge geplant. Hier werden wir zeitnah Termine und Vereine finden, bei denen die Camps stattfinden.

6. Welche Veranstaltungen/ Schulungen sind für das nächste halbe Jahr geplant?

Die Durchführung von Personalgesprächen für unser Führungspersonal steht an. Ebenfalls stehen unsere Erste Hilfe Kurse an, die wir im Abstand von ca. 1-2 Jahren immer wiederholen müssen. Weiterhin stehen mehrere interne Besprechungen und Seminare an. Außerdem stehen noch Gespräche mit Partnern aus, die zu weiteren Veranstaltungen führen könnten. Anwenderschulungen für unsere Fassadenmonteure sind geplant. Wir werden für unsere Produktion ebenfalls noch 2 Wochen Schulungen und Workshops mit einem Partner haben, in dem unsere Produktionsmitarbeiter Ihre Kreativität und Ideen mit einbringen können, um auch unsere Produktion weiter zu entwickeln.
In einem Seminar mit einem Statiker/Planer von uns, da wir letztes Jahr neben der Henke Akademie auch eine Abteilung für Arbeitsvorbereitung eingerichtet haben, werden wir von einem Partner die Erfahrungen und das Wissen einholen.
Ebenfalls stehen noch zwei weitere Termine der Berufsfelderkundung an. Dort werden, wie beim letzten Termin, ca. 15-20 Jugendliche aus verschiedenen Schulen im Umkreis von Hagen zu uns kommen um unseren Beruf näher kennen zu lernen.
Der Sommer wird dagegen für unsere Monteure, was Schulungen angeht, eher etwas ruhiger, da wir in dieser Zeit das Wetter ausnutzen müssen um unsere Baustellen abzuwickeln.
Aber ich denke der Terminplan ist trotzdem prall gefüllt und wird sich in den nächsten Wochen noch weiter füllen.

7. Wie sehen diese Veranstaltungen mit der Fußballfabrik und den Schulen aus, können Sie uns dazu mehr erzählen?

Ja klar. Bei den Veranstaltungen mit den Schulen bzw. Schülern ist der Tag so geplant, dass den Jugendlichen zunächst kurz das Unternehmen vorgestellt wird. Was macht die Firma Henke, in welchen Bereichen sind wir tätig und vor allem, was bieten wir als Unternehmen unseren Mitarbeitern bzw. Azubis? Anschließend gehen wir zum Praxisteil über, d.h. wir haben immer kleine Stationen vorbereitet, die von unseren Azubis betreut werden. Wir haben dann zwischen 4-5 Stationen in unserer Halle aufgebaut, die einen Teil der handwerklichen Tätigkeit der verschiedenen Berufe wiederspiegeln. Der Praxisteil kommt immer sehr gut bei den Schülern an.
In den Camps sieht das Ganze so aus, dass dort die Fußballfabrik mit einer kleinen Einführung beginnt. Anschließend findet eine Trainingseinheit statt, die durch ausgebildete Trainer vorbereitet und durchgeführt wird. Danach wird ein kurzer Vortrag von Ingo Anderbrügge gehalten, in dem es um eine Wertevermittlung im beruflichen Alltag geht und um die kleinen Motivationen die einen antreiben. Abschließend präsentieren wir uns nochmal als Firma Henke in einem Vortrag, um uns auch bei den Jugendlichen, die gerade vor einer beruflichen Entscheidung stehen, bekannt zu machen.

8. Haben Sie vor die Akademie zu erweitern, das heißt öffentliche Schulungen anzubieten, die nicht nur für Ihre Mitarbeiter gedacht sind?

Das ist ein Punkt, den ich gerade nicht aufgeführt habe. Dieser hat sich aber mit der Zeit ebenfalls bei unseren Überlegungen ergeben, wie wir die Akademie weiter auslasten können. Es werden in Zukunft ca. 2-4 Veranstaltungen im Jahr anstehen. Diese werden für Externe zur Verfügung stehen, also Architekten und Planer, oder auch unserem Wettbewerb als Weiterbildung. Aber für unsere Mitarbeiter sind diese Veranstaltungen natürlich stets offen. Unsere Mitarbeiter dürfen natürlich an jeder Veranstaltung von uns teilnehmen.

9. Geben Sie uns doch bitte eine Aussicht in die Zukunft: Wo liegt Ihr mittel- und langfristiges Ziel?

Bisher haben wir noch kein genaues Ziel ausgesprochen. Als langfristiges Ziel sehen wir allerdings, dass wir die Akademie bestmöglich ausgelastet bekommen und in Zukunft nicht nur interne Veranstaltungen sondern auch externe, also öffentliche Veranstaltungen/Seminare anbieten. Außerdem wollen wir unser Wissen am Markt etablieren und uns stetig weiterentwickeln um uns eine bessere Position gegenüber unserem Wettbewerb zu erarbeiten. Dies gilt vor allem in Bezug auf die Nachwuchsrekrutierung. Wir alle sehen die Probleme, die in unserer Branche bestehen. Es ist äußerst schwierig an gutes Fachpersonal und an den Nachwuchs zu kommen, den wir zum Fachpersonal ausbilden. Wir sehen aber unsere Aufgabe darin, das Handwerk als einen perspektivisch sehr interessanten Beruf, der vor allem Zukunft hat, zu verkaufen. Denn es bestehen sehr gute Entwicklungs- und Aufstiegsmöglichkeiten. Außerdem wird das Fachpersonal nicht mehr, sondern eher weniger, somit werden weniger Handwerker auf dem Markt sein, und man wird als Arbeitnehmer auch automatisch interessanter für die Arbeitgeber.

10. Und abschließend noch eine persönliche Frage: Welche persönlichen Erfahrungen haben Sie als Leiter der Henke Akademie in dem letzten halben Jahr sammeln können? Sind Sie mit dem Start zufrieden?

Ich denke beim Start besteht etwas Verbesserungspotenzial, aber da wir vorher keinerlei Erfahrungen in diesem Bereich hatten, und man sich diese Erfahrungen erarbeiten bzw. diese auch selber machen muss, können wir denke ich zufrieden sein. Es steht aber noch eine Menge Arbeit vor der Tür. Wir haben noch eine Menge zu planen und für die weiteren drei Quartale in diesem Jahr besteht derzeit noch Platz im Terminkalender.
Ich persönlich habe vor allem Erfahrungen in der Organisation gesammelt. Diese Erfahrungen macht man privat und auch während des Studiums, doch hier ist das Ganze eher theoretisch. Bei der Organisation von Veranstaltungen in der Akademie möchte man, dass alles funktioniert, vor allem natürlich bei öffentlichen Veranstaltungen. Man muss bis ins letzte Detail an alles denken. Hier bin ich jedoch auch sehr froh darüber, dass meine (unsere) Mutter uns bei der Organisation unterstützt und uns einiges an Arbeit abnimmt.